Dienstag, Dezember 18, 2007

Zwischen Mickey Mouse und Hundekot

Hier will ich meine Kolumne in der ZS - Zürcher Studierendenzeitung nun doch auch noch online tun. Sogar mit etwas mehr Bildmatelial. Jeden Monat News aus der Kapitale.
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Bereitet man sich für seinen Auslandaufenthalt vor geht alles ziemlich schnell. Kaum mal für Erasmus angemeldet, geht’s an die Wohnungssuche. Klar, jeder der sich schon mal eine eigene Bleibe gesucht hat, weiss wie mühsam das ist. Umso deprimierender ist es, wenn man zuerst eine Zusage erhält und dann zwei Wochen bevor der TVG Ligne de Coeur in die Stadt der Liebe fährt eine Absage erhält. Ich bin ja eigentlich ein lieber Kerl, darum schreib ich dem Vermieterarsch nicht was ich in dem Augenblick eigentlich denke, sondern gar nichts, damit der sich so richtig einsam und alleine fühlt. Na gut, die Franzmänner sind Arschlöcher, denk ich.

Hab schlussendlich doch noch ein Dach über dem Kopf gefunden. Leider etwas ausserhalb. Ist aber nur vorübergehend so. Beim Wohnungsbeschrieb stand was von Banlieue. Dachte dann, ich könnte endlich mal meine vom 1. Mai übrig gebliebenen selbst gebastelten Sprengkörper verwenden, wenn der Staat mal wieder nicht so macht, wie wir Jungen wollen. Die Banlieue hier erinnert eher an Disneyland als an Ghetto
und von Aufruhr und Revolution ist schon gar nichts zu spüren.

Kaum zwei Tage in Paris muss ich mich schon wieder mit der Schweiz beschäftigen. Ihr wisst ja wie das ist mit den Seminararbeiten: Alles auf den letzten Drücker. Leider aber musste ich dann trotz meiner intensiven Vorbereitungen feststellen, dass die Franzmänner andere Steckdosen haben als wir Milchkuh-Schweizer. Kein Problem, denk ich, für etwas gibt’s ja so Use-in-every-country-in-the-world-your-electronic-stuff-Stecker. So ein Ding aufzutreiben klingt einfach, ist es aber nicht. Besonders an einem Sonntagabend. Musste schlussendlich aufgeben und am Montag dafür etwas rumbasteln, schneiden und in die Hände spucken. Wer profitiert eigentlich von all den verschiedenen Stromnetzsystemen? Jetzt ist wieder Ruhe eingekehrt bei uns in Villeparisis.

Aber egal, zum Schluss noch ein paar schöne Eindrücke aus Paris. Für die Romantiker unter uns, den Eiffelturm gibt’s noch und die Brücke, in der Amelie Poulain im Film Steine ins Wasser wirft, ist in Original viel schöner. Und in ner Kneipe bei der Gare de Lion gibt’s ganz lustige tenanciers de bar. Wenn ihr dort seid wisst ihr warum.

PS: Auch wenn Pariser Daft Punk in den Ohren dröhnen ist es nicht schön in einen Hundekot zu treten.
PPS: Bitte schickt mir so viele robidog-Säckchen wie möglich an folgende
Adresse, damit dem üblen Gestank unter dem Schuh endlich mal ein Ende bereitet wird: Mairie de Paris, Hôtel de Ville de Paris, Place de l’Hôtel de Ville, 75196
Paris.

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