Freitag, April 09, 2010

iPad Zerstörungswahn

Endlich ist es so weit, das langersehnte Apple iPad wurde am 3. April im gläsernen Store mit dem grossen Apfel an der Fifth Avenue in New York den Fans in die Hand gedrückt. Natürlich wurde wie immer, wenn Apple etwas "revolutionäres" ankündigt vor dem Laden gecampt und die Journalisten machten über Ostern Überstunden.

Die danach ausgelöste Video-, Podcast-, Blog-, und sonstige Nachrichtenflut war zu erwarten. Was mich jedoch erstaunt war, dass einige Stunden nach dem Öffnen der Apple Store-Pforten Videos im Netz aufgetaucht sind, wo Jungs das frisch gekaufte iPad mit einem Baseball-Schläger zerhämmerten und das gleichzeitig (wahrscheinlich mit einem iPhone) aufnahmen. Zuhören war nur Gegröle und Gelächter. Natürlich kann man darin eine gewisse Kritik an der kapitalistischen Konsumgesellschaft sehen und einen Ausdruck von Rebellion gegen das System. Ich bin mir aber nicht sicher, ob da nicht doch etwas zu viel in die Aktion herein interpretiert würde. Im Gespräch mit einem lokalen TV-Sender erklärt der Junge, dass er einfach der erste sein wollte, der ein iPad zerstört.

"I wanted to be the first one to break an iPad because I see videos of people breaking things on YouTube like PS3 and Wiis ... and I figured this one would be next."

Mir scheint diese Performance eher das Gegenteil zu zeigen. Keine Kapitalismuskritik ist hier zu finden, sondern eher das Hochpreisen des goldenen Kalbes Apple.



Immer amüsant ist in diesem Zusammenhang auch die Filmreihe "Will it blend?", wo viel eher kapitalismuskritische Elemente zu finden sind, obwohl es sich um eine echte Werbung für ein Produkt aus dem Hause Blendtec handelt:

Donnerstag, April 01, 2010

Gamen in der Schule


© dailymail.co.uk

Im deutschen Bundesland Baden-Württemberg sollen E-Sports, also das wettkampfmässige Austragen von Computerspielen im Multiplayermodus, fester Bestandteil des Sportunterrichts werden.
"Computerspiele sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Hand-Auge-Koordination und die Reaktionsgeschwindigkeit zu schulen. Außerdem fördern viele Spiele die räumliche Orientierung, Durchhaltevermögen sowie taktisches Denken", so ein Sprecher des dortigen Bildungsministeriums.

Schon seltsam, noch vor einem Jahr wollten unsere nördlichen Nachbarn, nach einem Amoklauf eines Jugendlichen, gewalttätige Computergames verbieten. Jetzt sind wir Schweizer ihnen zuvor gekommen.

Grundsätzlich ist ja nichts an Computerspielen auszusetzen. Insbesondere sollte sich die Schule, welche noch immer Haupterzieher der Jugend ist, mit neuen Medien und deren gesellschaftlichen Auswirkungen auseinandersetzen. Computerspiele gehören nunmal zum Alltag eines Jugendlichen. Serious games zeigen, dass nicht immer geballert und gerannt werden muss. Welche Spiele genau in den Schulen von Baden-Württemberg gespielt werden, bleibt noch offen. Eines ist aber sicherlich erfreulich: Endlich werden Computerspiele ernst genommen und deren pädagogischen Wert diskutiert.

Mehr infos: hier