Das fing schon mit den Einschreibungen für die Seminare und Vorlesungen an. Wer glaubt, dass mit der Bologna-Reform alles vereinfacht wurde mit Computer, online,
kein Papierkram, simples Mausgeklicke und so irrt sich. Marsch die endlosen Gänge entlang die Treppe hoch, kurzes Gespräch mit der Sekretärin, abgeschoben werden zum nächsten Sekretariat, die Treppe wieder runter, zur nächsten Sekretärin, das ganze fünf mal vor- und rückwärts und schlussendlich noch immer von gar nichts eine Ahnung haben. Und das Schlimmste ist jede der höflichen Damen verabschiedet mich mit einem netten „bon courage“. Dasselbe, wenn ich mich mit Kommilitonen unterhalte und mich kurz für eine Pipi-Pause entschuldige die mir dann „bon courage“ wünschen. Bei meinem ersten Toiletten-Besuch hab ich’s dann gemerkt. Das „bon courage“ in diesem Zusammenhang wollte wohl heissen „Ich wünsch dir viel Glück, dass es auch
Toilettenpapier und -rand aufm Klo hat.“ Oder wenn sich mein Mitbewohner am Morgen mit „bon courage“ verabschiedet, ich dann locker nichts ahnend zur Metro laufe und die dann nicht fährt: „en raison d’un mouvement social!“, ich den Kurs verpasse, noch immer nicht rasiert bin und kein Französisch lerne, weil in meinem neuen Wohnviertel Arabisch die Hauptsprache ist. PS: Übrigens das Lied aus der letzten Ausgabe bei meinem Tritt in die Hundekacke war „Human After All“. Das Lied dieser Ausgabe heisst „Le vend nous portera“ von Noir Désir. Ich hoffe der Wind wird mich das nächste Mal zur Uni tragen, wenn die RATP und die SNCF streiken. Ich bin ja schon gerne mit dem Skateboard unterwegs, aber nach einer Stunde sich durch die überfüllten, zu schmalen, mit Stangen umzäunten Trottoirs doch scheisse. Aber an dem Ganzen ist ja doch der Sarko Schuld. Mann tut das gut, die Schuld auf andere abzuschieben!
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